ZEITSTRAHL

2015–2016
STUDIENAUFTRAG

Die fünf Grundeigentümer des Areals Emmenbaum führen ein Workshopverfahren mit drei Architekturteams durch. Das Beurteilungsgremium empfiehlt, das Konzept der Planergemeinschaft Mirlo Urbano / Brühlmann Loetscher, Zürich, und Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau, Zürich, weiterzuverfolgen.

2019–2021
RICHTPROJEKT

Das Konzept aus dem Workshopverfahren wird zwischen 2019 und 2021 unter Einbezug von Fachexperten und Vertretern der Gemeinde Emmen überarbeitet und zu einem Richtprojekt weiterentwickelt.

2020–2023
BEBAUUNGSPLAN

Die im Richtprojekt erarbeiteten Elemente werden in einem Bebauungsplan grundeigentümerverbindlich festgelegt. Dieser wird im Juli 2022 vom Emmer Einwohnerrat gutgeheissen und im Februar 2023 vom Regierungsrat genehmigt.

2021–2026
ARCHITEKTURPROJEKT UND BAUBEWILLIGUNG

In der Projektierungsphase wird basierend auf dem Bebauungsplan ein konkretes Architekturprojekt ausgearbeitet. Anfang 2024 nimmt die Stadtbildkommission der Gemeinde Emmen das Projekt zustimmend zur Kenntnis, sodass das Baugesuch 2024 eingereicht werden kann. Parallel zum Bewilligungsprozess wird das Projekt für die Ausführungsphase weiter detailliert geplant und vorbereitet.

2027–2029
REALISIERUNG

Ab 2027 wird das Projekt realisiert. Es soll im Laufe des Jahres 2029 bezugsbereit sein.

SEIT DEM MITTELALTER
EIN WICHTIGER TREFFPUNKT

Direkt neben dem Emmenbaum-Areal wurde früher gegessen, getrunken, gejasst und getanzt. Der Gasthof Emmenbaum war während Jahrhunderten ein wichtiger Treffpunkt für die lokale Bevölkerung und für Reisende. Der Seetalplatz am Zusammenfluss von Reuss und Kleiner Emme ist seit dem Mittelalter ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt.

1236, kurz nach der Eröffnung des Gotthardverkehrs durch die Schöllenenschlucht, wird in einer Urkunde erstmals eine Brücke über die Emme erwähnt. Belegt ist, dass der «Emmenbaum» dem Vogt von Rothenburg seit 1434 eine Abgabe entrichtet und sich der Luzerner Rat 1582 über «viel Gesindel in den Wirtshäusern an der Emmenbrugg und in Gerliswyl» beklagt. Trotz Kritik der Obrigkeit bleibt der Emmenbaum dank seiner guten Lage ein wichtiges und beliebtes Gasthaus.

20. JAHRHUNDERT
UND VISCOSUISSE

Anfang des 20. Jahrhunderts entstand auf der anderen Strassenseite die Viscosuisse. Das Unternehmen entwickelte sich rasant, war bald einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Region und beschäftigte bis zu 3000 Personen. Davon profitierte auch der Emmenbaum. Das Gasthaus war für die Mitarbeitenden während Jahrzehnten ein wichtiger Treffpunkt für eine Tasse Kaffee, ein Feierabendbier oder ein Betriebsfest.

Doch mit der Krise der Textilindustrie und der definitiven Schliessung der Nachfolgefirma der Viscosuisse 2008 endete die Geschichte des historischen Gasthauses. 2012 wurde der Emmenbaum abgerissen und durch einen Neubau mit Büros und Wohnungen ersetzt. Gleich daneben entsteht nun die Überbauung Emmenbaum, die den historischen Namen aufnimmt und weiterleben lässt.

Quote

MIT INNERSTÄDTISCHEM FLAIR, EINER DIFFERENZIERTEN BEBAUUNG UND SORGFÄLTIG GEPLANTEN AUSSENRÄUMEN WIRD DAS EMMENBAUM-AREAL DIREKT BEIM BAHNHOF EMMENBRÜCKE ALS HOCHWERTIGER QUARTIERTEIL ZUR VIELSEITIGEN ENTWICKLUNG EMMENS BEITRAGEN.

Monika Schenk
Landschaftsarchitektin MLA BSLA